Im Salonalltag entscheidet nicht nur das Können am Stuhl über Termine — oft ist es die Nachricht, die zur richtigen Zeit ankommt. Dieser Ratgeber zeigt dir in einfachen Schritten, wie du E-Mail, SMS und Messenger so einsetzt, dass Kundinnen erreichbar sind, gern reagieren und sich nicht genervt fühlen.
Warum die Kanalwahl im Salon echten Unterschied macht
Stell dir vor: Zwei Kundinnen bekommen eine Erinnerung. Eine per SMS am Morgen, die andere per E-Mail am Abend. Welche reagiert schneller? Welches Format passt zum Inhalt? Die Antwort ist selten pauschal — sie hängt von Zielgruppe, Botschaft und Zeitpunkt ab. Richtig genutzt schützen die Kanäle vor Irritationen, erhöhen Buchungsraten und stärken die Bindung.
Zielgruppen- und Kundensegmente verstehen
Bevor du Kanäle mischst, lohnt ein kurzer Blick auf deine Kundinnen: Wer ist viel unterwegs, wer plant im Voraus, wer liest lieber längere Infos? Junge Berufstätige reagieren oft schnell per Messenger oder SMS. Familien und Stammkunden schätzen strukturierte E-Mails mit Preisübersicht oder Pflegetipps. Neukundinnen haben andere Erwartungen als Stammkundinnen — und meist weniger Geduld für lange Texte.
Der kleine Kniff: Sammle beim ersten Termin eine Präferenz (Messenger, SMS, E-Mail). Das ist kein Zwang, sondern eine kleine Service-Geste — und die Grundlage für relevantere Nachrichten.
Zielgerichtete Botschaften statt Massenmailings
Der Inhalt entscheidet, nicht die Technik. Eine Erinnerung sollte kurz und handlungsorientiert sein. Ein Styling-Guide darf länger, bildreich und inspirierend sein. Passe Ton und Länge an den Kanal an: SMS kurz und konkret, E-Mail mit Mehrwert, Messenger dialogbereit.
Ein kleines Beispiel: Statt "Nächster Termin?" schreibst du per SMS: "Hi Anna, dein Folgetermin ist am 12.5. um 15:00. Bestätigen? — Salon XY". In der E-Mail kannst du denselben Termin mit Pflegehinweisen und einem Bild ergänzen.
E-Mail: Wann sie glänzt und wie du sie nutzt
Wofür E-Mail geeignet ist
E-Mails sind ideal für Inhalte mit Substanz: Newsletter, Angebote, Dokumentation von Service und längere Anleitungen. Sie geben Raum für Bilder, Links und personalisierte Empfehlungen und lassen sich automatisiert in Ketten denken (Willkommensmail, Follow-up, Feedback-Anfrage).
Wie eine gute E-Mail aufgebaut sein sollte
Beginne mit einem klaren Nutzen: Warum sollte die Empfängerin weiterlesen? Nutze persönliche Anrede, ein klares Call-to-Action und setze Bilder sparsam ein, damit die Mail nicht überfrachtet wirkt. Versende E-Mails zu Zeiten, an denen deine Zielgruppe Zeit zum Lesen hat — typisch sind Mittagspausen oder später Abend.
Kurzpraxis
Sende eine Willkommensmail an Neukundinnen mit 2–3 Pflege-Tipps, einem Bild und einem kleinen Erstbuchungs-Rabatt. Für Stammkundinnen reicht ein monatlicher Newsletter mit saisonalen Ideen.
SMS: Wann Kürze hilft
Stärken
SMS erreichen schnell und werden meist gelesen. Perfekt für Erinnerungen, kurzfristige Absagen oder zeitlich begrenzte Last-Minute-Angebote. Ihre Stärke ist die Direktheit.
Grenzen und Regeln
SMS sind kurz und teuerer als E-Mails pro Nachricht. Vermeide sensible Inhalte und halte dich an Datenschutz-Regeln (Opt-in). Formuliere eine klare Handlungsaufforderung — beispielsweise "Bestätigen: J/N" oder einen Buchungslink.
Praktischer Tipp
Nutze SMS, wenn eine schnelle Reaktion nötig ist. Für erklärungsbedürftige Angebote verlinke auf eine ausführliche E-Mail oder eine Landingpage.
Messenger: Persönlich und dialogorientiert
Messenger wie WhatsApp Business sind perfekt für kurzen, persönlichen Austausch. Sie schaffen Nähe: schnelle Antworten, Bilder vom Ergebnis oder kurze Videos mit Pflegehinweisen. Gleichzeitig gelten hier strenge Einwilligungsregeln und Plattformvorgaben.
Ein Chat kann den Unterschied machen: Eine Kundin schickt ein Foto ihrer Haarfarbe, du gibst in zwei Nachrichten Styling-Tipps — persönlicher Service, der Bindung schafft. Automatisierte Antworten (z. B. für Öffnungszeiten) entlasten das Team.
Kombinieren und Multichannel-Strategie
Ein guter Mix bedeutet nicht: überall Präsenz zeigen. Es heißt, jedem Kanal eine klare Aufgabe zu geben. SMS für Termine, E-Mail für Inhalte mit Mehrwert, Messenger für den Dialog. So vermeidest du Wiederholungen und Überkommunikation.
Ein einfaches Prinzip
Definiere pro Segment einen Kernkanal. Ergänze ihn gezielt: Wenn eine Erinnerung per SMS keine Reaktion bringt, folgt eine persönliche Nachricht im Messenger oder eine E-Mail mit Alternativterminen. Messe danach, welcher Weg tatsächlich zur Buchung führt.
Praxisleitfaden: Schritt für Schritt zum passenden Mix
Dieser Fahrplan hilft dir, ohne großen Aufwand wirksamer zu kommunizieren. Du brauchst keine teuren Tools, sondern Struktur und klare Regeln.
Schritt 1 – Segmentieren
Erfasse Alter, Servicehistorie und bevorzugten Kontaktkanal. Schon zwei bis drei Segmente (z. B. Neukundinnen, Stammkundinnen, inaktive Kunden) reichen, um zielgerichtet zu starten.
Schritt 2 – Inhalte und Timing
Lege für jeden Kanal fest, welche Inhalte dort landen: SMS = Terminstuff, E-Mail = Inspiration & Angebote, Messenger = persönlicher Austausch. Bestimme Versandfenster nach dem Verhalten deiner Kundinnen — und halte dich dran.
Schritt 3 – Datenschutz & Einwilligung
Sorge für dokumentierte Opt-ins (z. B. bei der Terminbuchung oder im Salonformular). Gib klare Abmeldemöglichkeiten und vermeide das Teilen sensibler Daten über unsichere Kanäle.
Schritt 4 – Automatisierung sinnvoll einsetzen
Nutze Workflows für wiederkehrende Abläufe: Willkommenssequenz, Terminbestätigung, Erinnerungen. Automatisierung spart Zeit — solange die Nachrichten relevant bleiben und nicht mechanisch wirken.
Schritt 5 – Messen und anpassen
Führe einfache Kennzahlen: Öffnungsraten, Klicks, Antworten und Buchungen. Teste Betreffzeilen und Versandzeiten in kleinen Schritten und passe das Setup saisonal an.
Wenn du zusätzlich an deiner Online-Präsenz arbeiten willst, hilft dieser Beitrag weiter: Website-Aufbau für Friseursalon: Schritt-für-Schritt zu mehr Buchungen.
FAQ
- Wie wähle ich den richtigen Kanal für eine konkrete Nachricht?
- Frage zuerst: Welches Ziel verfolge ich und wie schnell muss die Reaktion sein? Für zeitkritische Erinnerungen eignet sich SMS, für erklärende Inhalte E-Mail und für dialogische Klärungen Messenger. Beginne mit dem Kanal, den deine Kundin bevorzugt, und ergänze bei Bedarf.
- Wie integriere ich Datenschutz bei SMS & Messenger praktisch?
- Sammle Einwilligungen beim Erstkontakt, dokumentiere sie und biete klare Abmeldemöglichkeiten. Vermeide Vertrags- oder Gesundheitsdaten in unverschlüsselten Nachrichten und verweise bei Bedarf auf eine ausführliche E-Mail oder das Kundenportal.
- Wie vermeide ich, dass Kundinnen sich genervt fühlen?
- Kommuniziere transparent: Wann und warum du kontaktierst. Begrenze Frequenz, segmentiere nach Präferenzen und prüfe regelmäßig, welche Nachrichten tatsächlich gebucht werden. Relevanz schlägt Häufigkeit.
- Welche Kennzahlen sind am wichtigsten?
- Start mit Öffnungs- und Antwortraten sowie der direkten Conversion zu Buchungen. Ergänze Abmelderaten und Rückmeldungen, um Content und Timing zu verbessern.

