Salon Kompass

Unternehmensziele für Friseursalons: Von Kunden zu Kennzahlen

November 28, 20256 min read

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Ziele geben Orientierung — aber erst konkrete Kennzahlen machen sie praktikabel. In diesem Ratgeber zeige ich Schritt für Schritt, wie Friseursalons aus vagen Wünschen handfeste Ziele und messbare Ergebnisse machen, ohne in komplizierte Theorie zu verfallen.

Warum klare Ziele für Friseursalons unverzichtbar sind

Ein Salon ist mehr als Handwerk: Er ist ein kleines Service-Unternehmen mit Personalplanung, Einkauf, Marketing und Kundenerwartungen. Ohne klare Ziele entscheiden Sie oft nach Gefühl — und das kostet Zeit, Geld und Nerven. Ziele geben Ihnen eine Richtung: Welche Investitionen lohnen sich? Welche Maßnahmen sind sofort wirksam?

Salonteam bei der Arbeit: tägliche Entscheidungen brauchen Richtung

Wenn Sie lesen „mehr Kunden“ und kurz überlegen, wie das gehen könnte, ist das der Moment, an dem ein kleines System hilft: Eine klare Frage beantworten, dann die nächste. So verwandeln Sie vage Hoffnungen in konkrete To‑Dos. Klingt simpel — und genau darin liegt die Macht.

SMART-Ziele konkret verankern

SMART steht für Specific, Measurable, Achievable, Relevant, Time-bound. Übersetzt: präzise, messbar, erreichbar, wichtig und terminiert. Für Salons heißt das: Formulieren Sie Ziele, die Sie mit vorhandenen Mitteln prüfen und nachvollziehen können.

Ein paar praxisnahe Beispiele, so dass Sie sie direkt anpassen können:

  • Neukundengewinnung: 40 neue Kunden pro Monat in der Nebensaison, 60 in der Hauptsaison.

  • Wiederbuchungsquote: Erhöhung von 55 % auf 70 % innerhalb von 9 Monaten.

  • AOV (Durchschnittlicher Umsatz pro Kunde): Steigerung von 28 € auf 35 € pro Besuch in 6 Monaten.

  • Auslastung: 85–90 % Auslastung der Behandlungsplätze in den Kernzeiten.

"Ziele ohne Messung sind Träume." Wenn Sie das verinnerlichen, stehen Sie schon mit einem Fuß im datengetriebenen Alltag.

Notizen mit SMART-Zielen: konkrete Formulierungen für den Salon

Ein kleines Denkmodell: Wenn Ihr Ziel die AOV-Erhöhung ist, dann denken Sie zwei Ebenen tiefer — welche Maßnahmen erhöhen den Warenkorb? Beratungsskripte, Upsell‑Packages oder ein kleines Produkt-Sampling können wesentlich sein. Nicht alles muss teuer sein, wichtig ist die Verbindung zwischen Ziel und Maßnahme.

Von der reinen Kundenzahl zu klaren Kennzahlen

„Mehr Kunden“ ist ein Anfang, aber es bleibt unklar. Damit Ziele greifen, ordnen wir Kennzahlen in drei Ebenen: Input (was Sie investieren), Output (was unmittelbar passiert) und Impact (langfristige Wirkung).

Input: Ressourcen und Kapazitäten planen

Hier geht es um das, was Sie kontrollieren können: Öffnungszeiten, Personalstunden, Werbebudget, Materialbestand. Beispiel: Zwei zusätzliche Öffnungsstunden pro Woche sind ein Input, der mehr Termine ermöglichen kann — aber erst die Messung zeigt, ob sich die Kosten lohnen.

Output: Messbare Ergebnisse

Outputs sind die unmittelbaren Zahlen: Neukundenzahl pro Monat, Wiederbuchungsquote, AOV, Belegungsgrad. Diese Zahlen zeigen, ob Ihre Maßnahmen ankommen. Wenn die Neukundenzahl steigt, Sie aber der AOV sinkt, brauchen Sie eine andere Taktik.

Impact: Langfristige Geschäftsentwicklung

Impact betrachtet, ob sich Ihr Salon langfristig stabilisiert: Kundenzufriedenheit, Empfehlungsrate, Margenstabilität trotz Saison. Impact ist oft der langsamere, aber entscheidende Indikator dafür, ob Strategie wirklich nachhaltig wirkt.

Grafik: Input, Output, Impact als gestufte Kennzahlen-Hierarchie

Ein kurzes Beispiel: Sie investieren (Input) 200 € in Facebook‑Ads. Ergebnis (Output): 10 Neukunden. Impact: davon bleiben langfristig 6 Kunden regelmäßig. Diese Zahlen zeigen, ob die Kampagne skalierbar ist.

Strukturierte Umsetzung: Schritt-für-Schritt zum Ziel

Zu viele Maßnahmen ohne Plan führen ins Leere. Bauen Sie eine wiederholbare Vorgehensweise auf: messen, analysieren, handeln, prüfen — und wieder von vorn.

  1. Baseline erheben: Erfassen Sie die letzten 3 Monate Buchungen, AOV und Wiederbuchungsquoten. So wissen Sie, wo Sie starten.

  2. Zielbild festlegen: Formulieren Sie ein SMART‑Ziel für 6–12 Monate. Kurz und messbar.

  3. Kern-KPIs wählen: Fokussieren Sie sich auf maximal 5 Kennzahlen, die Ihr Ziel direkt abbilden.

  4. Messsystem einrichten: Nutzen Sie Ihr Kassensystem und die Online‑Buchung, ergänzen Sie bei Bedarf ein einfaches Spreadsheet oder ein Dashboard.

  5. Maßnahmen planen: Konkrete Aktionen mit Verantwortlichen und Deadlines — z. B. Upsell‑Skript für die Kasse oder E‑Mail‑Reminder für Rückbuchungen.

  6. Review-Rhythmus etablieren: Wöchentliche Kurzreviews, monatliche Analysen und Quartalsziele für strategische Anpassungen.

Team-Meeting im Salon: Umsetzungsschritte planen und verteilen

Ein Tipp: Beginnen Sie mit einem kleinen Pilot-Test (eine Woche Promotionsaktion, ein neuer Terminblock). Wenn die Wirkung messbar ist, skalieren Sie. So vermeiden Sie große Risikoausgaben ohne Erkenntnis.

Praxisnahe Beispiele aus der Salonwelt

Konkrete Szenarien helfen, die Theorie greifbar zu machen. Hier zwei kurze Fälle, die häufig vorkommen:

Fall A: Ein Salon mit fünf Plätzen verlängert die Öffnungszeiten um zwei Stunden und bewirbt gezielt Online-Buchungen. Ergebnis: Mehr Termine, stärkere Streuung der Auslastung und höhere Kundenzufriedenheit durch kürzere Wartezeiten.

Fall B: Ein Salon setzt auf Stammkundenpakete (Abo für regelmäßige Schnitte) und schult das Team auf produktive Verkaufsgespräche. Ergebnis: Höhere Wiederbuchungsquote und gleichzeitiger Anstieg des AOV durch Produktverkäufe.

Diese Beispiele zeigen, dass kleine Anpassungen oft den größten Hebel bieten — vorausgesetzt, Sie messen genau.

Verlinkte Ressourcen und praktische Lesetipps

Wenn Sie tiefer einsteigen möchten, hilft ein strukturierter Leitfaden zu Buchungen und Conversion-Optimierung. Lesen Sie zum Beispiel unseren Praxisleitfaden Mehr Buchungen im Salon: Praxisleitfaden für Friseure. Dort finden Sie konkrete Vorlagen für Promotion‑Tests und Reminder‑E‑Mails.

Für die Auswahl der richtigen Software, schaut gerne bei uns vorbei: Exzellsystem – Friseur-Softwarelösung.

FAQ

Welche Kennzahlen sind für kleine Salons am wichtigsten?

Konzentrieren Sie sich auf wenige, aussagekräftige KPIs: Neukundenzahl, Wiederbuchungsquote, AOV, Belegungsgrad und Kundenzufriedenheit. Diese geben ein klares Bild über Umsatz, Bindung und Auslastung.

Wie finde ich heraus, ob eine Maßnahme wirklich wirkt?

Führen Sie A/B‑Tests oder kurze Pilotphasen durch und messen Sie vor und nach der Maßnahme die relevanten KPIs. Nur so erkennen Sie kausale Effekte und vermeiden Fehlinvestitionen.

Wie oft sollten KPIs überprüft werden?

Wöchentliche Kurzreviews für operative Entscheidungen und monatliche Tiefenanalysen sind praxisbewährt. Quartalsweise betrachten Sie strategische Trends und passen größere Maßnahmen an.

Welche Tools eignen sich für die Datenerfassung?

POS- und Buchungssysteme liefern die Basisdaten. Ergänzen Sie diese mit einfachen Dashboards oder Spreadsheets. Wählen Sie Lösungen, die sich leicht in Ihren Ablauf integrieren lassen.

Wie definiere ich realistische Ziele?

Starten Sie mit Ihrer Baseline: Die letzten 3–6 Monate geben Orientierung. Setzen Sie realistische Prozentsteigerungen und testen Sie Maßnahmen schrittweise, statt alles auf einmal zu ändern.

Sollen alle Mitarbeiter in die Zielfindung eingebunden werden?

Ja. Beteiligung schafft Verständnis und Verantwortung. Kurze Workshops oder Teammeetings reichen oft, um Ziele zu erklären und kleine Verantwortlichkeiten zu verteilen.

Wie messe ich Kundenzufriedenheit einfach und effektiv?

Kurzfragen nach dem Besuch (z. B. per SMS oder E-Mail) oder eine einfache Sterne-Bewertung sind schnelle, skalierbare Methoden. Ergänzen Sie bei Bedarf mit halbjährlichen Interviews für tiefere Einblicke.

Was tun, wenn KPIs sich unerwartet verschlechtern?

Analysieren Sie kurzfristig die betroffenen Kennzahlen, suchen Sie nach Ursachen (z. B. Terminlücken, Stornierungen, Personalengpässe) und testen Sie gezielte Gegenmaßnahmen.

Ist Social Media ein guter Kanal für Neukunden?

Ja, wenn Sie gezielt arbeiten: Anzeigen mit klaren Call‑to‑Actions, gute Fotos und lokale Targeting-Optionen bringen messbare Ergebnisse. Kombinieren Sie Social Media mit Empfehlungsprogrammen für nachhaltiges Wachstum.

Wie beginnen wir am besten, wenn wir noch keine Datenstruktur haben?

Starten Sie mit einer Baseline‑Erhebung der letzten Monate, wählen Sie 3–5 KPIs und richten Sie einfache Reporting-Templates ein. Schritt für Schritt erweitern Sie dann das System.

Fazit: Ziele werden erst dann nützlich, wenn sie messbar und verbunden mit konkreten Maßnahmen sind. Beginnen Sie mit einer klaren Baseline, wählen Sie einige Kern-KPIs, testen Sie Maßnahmen in kleinen Schritten und prüfen Sie regelmäßig die Ergebnisse. So verwandeln Sie vage Wünsche in nachhaltiges Wachstum — ohne unnötigen Aufwand.

Hi, ich bin Christoph Bernhard. Ich kümmere mich aktiv um Studios, dass sie mehr Buchungen kriegen, und alles automatisch läuft.

Christoph Bernhard

Hi, ich bin Christoph Bernhard. Ich kümmere mich aktiv um Studios, dass sie mehr Buchungen kriegen, und alles automatisch läuft.

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